Amazon könnte Haul bis Ende 2025 in Europa einführen, so berichten Quellen von CNBC. Sollte dies zutreffen, würde der Wettbewerb mit günstigen Shopping-Apps wie Temu und Shein, den führenden Akteuren im Low-Cost-E-Commerce-Segment, weiter zunehmen.
Amazon Haul ist ein In-App-Store, der nur auf mobilen Geräten verfügbar ist und nicht über den Browser genutzt werden kann. Die Plattform bietet Produkte für weniger als 20 US-Dollar an. Dieses Konzept hat viele US-Kunden – wo Haul bereits seit einiger Zeit verfügbar ist – dazu veranlasst, Amazon gegenüber der Konkurrenz zu bevorzugen, da sie auf den Ruf des in Seattle ansässigen Unternehmens vertrauen.
Noch keine offizielle Bestätigung
Es ist nicht das erste Mal, dass über eine mögliche Einführung von Haul in Europa spekuliert wird. Vor einigen Monaten gab es bereits Hinweise auf eine globale Expansion des Projekts in Stellenausschreibungen von Amazon, die jedoch später entfernt wurden. Dies deutete darauf hin, dass das Unternehmen Interesse an einem Start von Haul auf dem europäischen Markt hat.
Bislang gibt es jedoch keine offizielle Bestätigung von der Amazon-Zentrale. Ein Sprecher des Unternehmens gab lediglich eine allgemeine Erklärung ab und betonte, dass Amazon
- stets nach neuen Wegen sucht, um mit seinen Verkaufspartnern zusammenzuarbeiten,
- bereit ist, Kunden weltweit eine größere Auswahl, niedrigere Preise und mehr Komfort zu bieten.
Kurz gesagt, es wird wohl keine Bestätigung geben, bis Amazon seine Pläne offiziell enthüllt. Zudem befindet sich Haul in den USA noch in der Beta-Phase, weshalb es wahrscheinlich ist, dass Jeff Bezos’ Unternehmen vor einer internationalen Expansion sicherstellen möchte, dass das Geschäftsmodell tragfähig ist und die Monetarisierungsstrategien auch in Europa funktionieren – einer Region mit anderen und strengeren Vorschriften.
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US-Handelspolitik als potenzielles Hindernis für Haul
Ein weiterer zu berücksichtigender Faktor ist, ob die neue Ära der US-Zölle die Expansionspläne von Amazon erschweren könnte. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass Änderungen in der Handelspolitik das Geschäftswachstum des Unternehmens erheblich beeinträchtigen, dennoch bleibt dies eine Variable, die beobachtet werden muss.
Haul basiert auf Waren von Verkäufern mit Sitz in China – eine Praxis, die in den Fokus der Trump-Regierung geraten ist. Vor wenigen Wochen setzte der Präsident eine Regelung vorübergehend aus und führte sie dann wieder ein. Diese Regel erlaubt es Exporteuren, Pakete mit einem Wert von unter 800 US-Dollar zollfrei in die USA zu verschicken. Was wird in den kommenden Wochen passieren? Wird die Regel beibehalten oder geändert, insbesondere da sie eher Temu und Shein betrifft als Haul?
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